geschichte
Elektrokamine kommen ursprünglich, und das erscheint auch völlig
verständlich, aus Großbritannien! Gerade bei diesem Land habe ich stets
das (zugegebenermaßen etwas klischeehafte, aber aus meiner
Sicht durchaus zutreffende) Bild eines gemütlichen Landhauses im Kopf,
wo ein großer Kamin in einem Raum mit schwerem Sofa und heimeliger
Einrichtung steht und ein Feuer Wärme spendet. Straßen wie jene Downing
Street in deren "Number Ten", der Britische Premier wohnt, das ist für
mich das Sinnbild britischer Kleinromantik, und wenn in jener Straße
nicht in allen Häusern mindestens ein Kamin brennt...darauf gehe ich
jede Wette ein! In der britischen Weihnachtstradition bereits spielt der
Kamin eine große Rolle, denn die Geschenke bringt dort in der heiligen
Nacht zum 25. Dezember "Father Christmas" - und zwar eben durch einen
Kamin! Schon am Abend des 24.12. haben die Kinder ihre Socken am Kamin
aufgehängt und in diese Socken hinein kommen Kleinigkeiten und Süßes von
Father Christmas. Die größeren Geschenke platziert der Weihnachtsmann
dann unter den meist neben dem Kamin stehenden Weihnachtsbaum.
Nachfolgendes Bild - Quelle: ZDF NEO (vom 24.12.2019), das zugehörige Video "Stille Nacht", konnte man früher auch auf Youtube finden, ein wunderbarer Film, und am Heiligabend dort hineinzuschalten lohnt sich für jeden Kaminfreund!
Schon
Anfang des 20. Jahrhunderts gab es Versuche, gesetzlich die
Luftqualität in Großbritannien zu verbessern. Das Gesetz zur sauberen
Luft (Act Of Clean Air) wurde initiiert. Schon 1905 wurde der Begriff
"Smog" in England beschrieben. Und Kamine wurden neben der Industrie
natürlich auch als mit verursachend gesehen. Letztlich führte alles dazu,
dass ein findiger Tüftler namens Mr. Berry in England einen ersten
Elektrokamin zum Patent anmeldete, dies war bereits 1917! Neben
Großbritannien wurden diese Kombigeräte aus optischer Feuersimulation
und einer elektrisch betriebenen Heizung auch in den USA angeboten - mit
großem Erfolg, bis heute. Auch in Russland, einem Land mit langen,
kalten Wintern, und wo auch ein großes Maß an heimischer Gemütlichkeit
zelebriert wird, sind bis heute die Elektrokamine beliebt und bequem,
und werden in großer Zahl angeboten.
In Deutschland kamen diese Geräte ab 1966 auf den Markt.
Das nachfolgende Bild zeigt eine Werbung aus den 1970er Jahren (Firma Garvens).In Zeiten von "Home sweet home" und "cookooning", also einer auch hierzulande mehr und mehr zelebrierten heimischen Gemütlichkeit mit klassischen als auch modernen Elementen, Deko-Arrangements und Stil-Bewusstsein erfreuen sich diese Kamine seit einigen Jahren mehr und mehr an Beliebtheit.

Kaum gibt es im TV eine Unterhaltungs-Sendung oder eine Show, wo in der dunklen, kalten Jahreszeit zumindest eine Stube mit Kamin gezeigt wird.
Dabei dienen Elektrokamine meist dreierlei Funktion: sie erfreuen das Auge des Betrachters durch eine ausgeklügelte Simulations-Technik, haben eine reale Heizfunktion als Übergangs- oder Unterstützungsheizung, und setzen als Raumelement einen gemütlichen Dekorationsmittelpunkt in eine Wohnung: Den unterschiedlichsten Anforderungen von klassisch bis modern tragen die Hersteller mit einer Vielzahl unterschiedlichster Modelle Rechnung, die vom skandinavischen, metallenen "Bollerofen" bis zum schweren gemauerten Kamin im Landhausstil reicht.
Ebenso gibt es unterschiedliche Arten der Flammendarstellung. Auch ist für jeden Geldbeutel etwas dabei - man erhält kleine Heizlüfter mit Kaminanmutung im Kleinformat bereits ab 40 Euro, die meisten "großen" Elektrokamine beginnen dann bei knapp 100 Euro, und nach oben sind keine Grenzen gesetzt - hier kann man für Modelle, die von Ofenbauern handgesetzt sind, bis über 5000 Euro bezahlen! Das gros der Elektrokamin-Preise spielt sich jedoch in der Region 100 bis 2000 Euro ab. Damit ist wohl für jeden Interessenten etwas dabei.
Kaufen kann man Elektrokamine bereits im Baumarkt, gelegentlich auch in großen Supermärkten. Meist bieten auch die großen Einkaufsplattformen im Internet oder Internet-Versandhäuser diese Geräte an. Des Weiteren gibt es einige renommierte Hersteller von Kaminen "made in Germany", die sogar vor Ort zuvor eine Beratung in Sachen Heizleistung anbieten, und deren Schamottverkleidung wie bei den "echten", d.h. mit Holz befeuerten Brüdern Wärme speichern, um so auch Heizenergie zu sparen. Man sieht, alles ist möglich.
