vergleich der flammensysteme

De Anfänge des künstlichen Kaminfeuers...

eine kleine Übersicht

Bei der Erzeugung der Feuerillusion gibt es verschiedene Systeme, die auch entsprechend unterschiedlich in den Anschaffungs-Kosten sind. Man sollte sich im klaren sein, dass der Hauptakzent bei einem Elektrokamin neben der Heizfunktion, die so gut wie alle eKamine bieten, im Flammeneffekt liegt. Die Attraktivität eines elektrisch betriebenen Kamins steht und fällt mit der Feuerillusion! Daher sollte man sich vor einem Kauf immer auch die "Flammenerzeugung" und das Spiel der Flammen in Augenschein nehmen. Die Ausführungen können nämlich sehr unterschiedlich sein. Ich selbst besitze drei Elektrokamine mit dem Optiflame-Effekt, und jeder ist anders ausgeführt. Künstliche Flammeneffekte sind heute, so sie gut konstruiert sind, so ausgeführt, dass man sie kaum noch von echten Flammen unterscheiden kann. Doch es war ein langer Weg hin zu der heutigen Perfektion.

Die ersten Elektrokamine hatten noch keine Flammen-Illusion. Es gab nur das kunstvoll gestaltete Glutbett, das Holzscheite nachbildete, und das von eingebauten, rötlich getönten Glühbirnen angestrahlt bzw. von diesen durchleuchtet wurde. Der schimmernde Schein an der Rückwand der Kaminfeuerung war die einzige Flammenillusion .

Das BIld zeigt schön gestaltete Scheite aus Kunststoff, die von echtem Holz kaum unterscheidbar sind (Quelle: Internet-ebay).

Später wurde dann erstmals die Illusion echter Flammen angegangen. Die Konstruktion war einfach aber genial: Ein verborgenes Flügelrad mit Spiegeln im Glutbett wurde mechanisch durch die Wärme der Glühbirnen allmählich in Rotation gesetzt, und warf von unten bzw. hinten ein Reflexionen auf den Hintergrund, wo ein Flammenspiel erzeugt wurde.

Bild: Der untere Pfeil zeigt das Flügelrad, das durch die Wärme der roten Glühlampe zur Rotation gebracht wird (Quelle: Internet-ebay).

Der obere Peil im vorangegangenen Bild zeigt die Y-förmigen Schlitze an der Rückseite der "Holzscheite", wo die Reflexionen hindurch scheinen und an der Kaminrückwand ein Flammenbild erzeugen. Das rotierende Flügelrad machte sich den Effekt zunutze, dass bei alten Glühlampen etwa 90% der Abstrahlung nicht in Form von Licht, sondern von Wärme erfolgt. Moderne LED haben so gut wie keine Wärmeentwicklung mehr, das Flügelrad würde sich nicht drehen.


Später wurden Systeme gezeigt, wo anstelle von Spiegeln an einem Flügelrad dünne Seidenfäden durch einen Lüfter bewegt und von Glühbirnen angestrahlt werden. Heute sieht man gelegentlich bei Veranstaltungen, wo man nicht mit offenem Feuer arbeiten kann oder darf, noch "Fackeln", deren Seidenfäden oder -Tücher durch einen Luftstrom von unten her bewegt und von LED beleuchtet werden. Aus der Ferne schaut dies relativ gut aus, in der Nähe jedoch kann man hier nicht von einer realitätsnahen Illusion sprechen.

Bild oben: Laterne mit durch Gebläse nach oben bewegten Seidentüchern, die durch eine Glühlampe rötlich angeleuchtet (Quelle: Internet)


Moderne Flammen-Nachbildungen

Illusion in Perfektion

Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Technik der Illusion einer Kaminflamme, die aufgrund ihrer Zufälligkeit und Willkühr im Erscheinungsbild sehr schwer zu simulieren ist, weiter verfeinert. Heute unterscheidet man drei völlig verschiedene Techniken bei der Erzeugung künstlicher Flammen in Elektrokaminen

Spiegelachsentechnik

Eine Spiegelachse rotiert, angetrieben durch einen Elektromotor, hinter bzw. unter dem Glutbett. Die Reflexionen der kleinen, unregelmäßigen Spiegel erzeugt das Flammenspiel. Dieses ist aufgrund der Projektion auf den Hintergrund zweidimensional, aber meist sehr schön dargestellt und fällt aus 2-3 Metern Entfernung nicht mehr auf. Manche Hersteller verwenden einen spiegelnden Hintergrund, der die Scheite durch Spiegelung vermehrt, und die Flammen treten dann quasi aus der Mitte der Scheite heraus.

Kleine LED erzeugen ein sehr realistisches Glimmen und Flackern im Glutbett. Die Scheite werden von innen rötlich angeleuchtet oder sind innen rot gefärbt, das Ganze lässt sich sogar in Stufen dimmen. Variationen der LED Technik erlauben sogar andere Flammenfarben wie gelb oder blau. Neueste Versionen dieser Technik sind derart verfeinert, dass Teile der Reflexion auch vorne über die Scheite geleitet werden, und so beim Aufflackern des Lichtes auf dem Scheit der Eindruck eines dreidimensional auftretenden Flammenspiels erreicht wird. DIe allerneueste Technologie lässt eine transparente Acrylglasplatte aus der MItte der Scheite hervorragen, auf die dann das Spiegel-Flackern projiziert wird. Solche Kamineinsätze kann man dann sogar frei aufstellen oder in bestehende, alte, echte Kaminhausungen. Dies ist die nach meiner Meinung nach bislang beste Umsetzung der Spiegelachsentechnik.

Wasserdampf-Technik

Hier wird Wasser (am besten de-ionisiert, wie es zum Bügeln verwendet wird) aus einem unter dem Glutbett und den Scheiten befindlichen Tank von etwa 0,5-1L Fassungsvermögen mithilfe eines Ultraschall-Zerstäubers vernebelt. Der Wassernebel wird von unten durch rötlich/gelb eingefärbte Halogenlampen angestrahlt. Die Hitze der Halogenlampen lässt den Wassernebel sich fein verteilen und nach oben steigen, dabei entstehen Schlieren und wabernde Zonen, wo sich das Licht der Lampen im Nebel bricht - und dabei wird die Illusion der Flamme erzeugt. Der aufsteigende Wassernebel hat eine leichte Befeuchtung der Raumluft zur Folge.
Die Flammenwirkung ist sehr realistisch und lässt sich durch die Menge des vernebelten Wassers auch regulieren. Durch das vernebelte Wasser wird auch (in der Winterzeit sicherlich angenehm) die Raumluft leicht angefeuchtet. Eine gelungene Illusion, da hier eine stets zufällige Verteilung des Wasserdampfnebels, wie bei einer Flamme auch, eintritt. Bei den Spiegelachsen hat man nach einer Umdrehung ein stetig wiederkehrendes Muster. Das einzige, was der Wasserdampf-Technik zur Perfektion noch fehlt, ist der Funkenflug.

Projektionstechnik ("Ghost-Effekt")

Hier kommt eine Technik zum Einsatz, die ursprünglich aus der Theater- und Filmbranche stammt. Der Effekt wird - nach dem Erfinder, einem Mister Pepper, auch "Peppper´s Ghost Effect" genannt. Vereinfacht gesagt wird das Bild einer zuvor einmal aufgenommenen, echten Flamme über einen halbdurchlässigen Spiegel auf bzw. in ein Glutbett mit Scheiten projiziert. Die Illusion ist natürlich perfekt, da es sich um ein real einmal aufgenommenes Feuer handelt. Sowohl Glut-Glimmen, das Flackern der Flamme und sogar der Funkenflug sind natürlich dann auch authentisch wiedergegeben.

Um die Techniken zu veranschaulichen, zeigt ein nachfolgender Link die drei verschiedenen Techniken vergleichend, wobei hier von links nach rechts die Wassernebeltechnik, die Virtuell-Technik und die Spiegelachse gezeigt werden (letztere in einfacher Ausführung, dazu zeige ich hier im Blog noch meine eigenen Kamine).

Hier klicken 

Hinweis: die Hersteller verwenden verschiedene Namen für die Techniken. Ich versuche hier stets, neutal-beschreibende Namen zu verwenden, um den Eindruck von Werbung für den einen oder anderen Hersteller zu vermeiden.


Vor- und Nachteile der Techniken

einige persönliche Anmerkungen...

Natürlich hat jede Flammenerzeugungs-Technik ihre Vor- und Nachteile, die systembedingt sind. Letztlich muss der persönliche Geschmack entscheiden, neben den Möglichkeiten, den der eigene Geldbeutel vorgibt.

Nachfolgend eine kurze Übersicht mit den Vor- und Nachteilen der drei zur Verfügung stehenden Techniken, wie ich sie aus meiner Erfahrung sehe. Hierbei sei gesagt, dass die Vorteile des einen Systems oft die Nachteile des anderen sind. Wenn auch Wasserdampfsysteme von vorneherein realistischer als die Spiegelachsen-Geräte sind, so kann auch ein solcher Kamin eine wunderbare Stimung erzeugen. Diese Seite gibt bei den Blogbeiträgen schöne Beispiele dazu.


Spiegelachsentechnik

Vorteile

  • Größtes Angebot am Markt
  • Preiswert (1/10 bis 1/3 der Kosten eines Wasserdampf-Kamins)
  • Günstige Betriebskosten (Feuereffekt betreffend!)
  • langlebig, da Wartungsfrei
  • viele verschiedene Ausführungen

Nachteile

  • Feuereffekt meist zweidimensional
  • Künstlichkeit ist leicht erkennbar
  • Flamme nur in Stufen dimmbar
  • viele verschiedene Flammenqualitäten
  • mögliche mechanische Geräusche bei aktiver Flamme durch die Spiegelachse und den Elektromotor, der diese antreibt

Wasserdampf-technik

Vorteile

  • Sehr realitätsnaher Flammeneffekt
  • Flammeneffekt variabel regulierbar
  • Günstige Betriebskosten (Feuereffekt betreffend!), etwas höher als bei Spiegelachse

Nachteil

  • teuer in der Anschaffung
  • Wartungsintensiv (Zerstäuber, Lampen, Wasser deion.)
  • Luftbefeuchtungseffekt (bei Betrieb des Kamins nahe Bücherregalen im Sommer möglicherweise unerwünscht)
  • Halogenlampen werden eingesetzt, die inzwischen teures Sonderzubehör sind

Projektions-Technik mit virtuellem Effekt

Vorteile

  • am realistischsten umgesetzter Flammeneffekt
  • Funkenflug sichtbar
  • Knistern ist meist schon integriert durch Soundmodul

Nachteile

  • sehr teuer
  • Es wird auf eine komplexe Projektion zurück gegriffen, dies ist technisch aufwändig
  • Bislang nicht so breite Auswahl

email: elektro.kamin.blog@gmail.com
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